Bauernhöfe sind die regionalen, erneuerbaren Energiezentralen der Zukunft

Anlässlich der heurigen „Woche der Landwirtschaft“ fordern wir seitens der Landwirtschaftskammer nachdrücklich von Netzbetreibern und Politik:

„Das Stromnetz in der Steiermark rasch ausbauen und vor allem auch in die Höhe gehen – ein riesiges Sonnenstrom-Potenzial schlummert mit in den Berggebieten. Nur ein paar Prozent davon reichen für den Photovoltaikausbau in der Steiermark. Und weitere 500 Hektar an Dachflächen könnte die Landwirtschaft sofort beisteuern.“

Viele Land- und Forstwirte steuern konsequent und erfolgreich ihre Bauernhöfe in Richtung Energieautarkie. Schon jetzt spielen sie als Energiemacher und Energiedienstleister eine gewichtige Rolle bei der Energiewende. In Zukunft werden Bauernhöfe aber mehr denn je regionale, erneuerbare Energiezentralen sein.  Die großen Stärken werden dabei neben Herstellung und eigener Verwendung auch das Anbieten von grünem Strom in Dörfern und Ortschaften sein. Vorbild dafür sind die bäuerlichen Biomasse-Nahwärme-Anlagen, die aktuell tausende steirische Haushalte mit C02-neutaler Wärme aus Nebenprodukten der nachhaltigen Forstwirtschaft versorgen

Zur Erreichung der verbindlich festgelegten Energie- und Klimaziele muss sich Österreich bis 2030 bilanziell mit grünem Strom selber versorgen können. Als unabdingbare Säule dafür hat die Steiermark bis dahin unter anderem die mehr als 4-fache Menge an Photovoltaik-Strom herzustellen, um endgültig auf Importe von Atom- oder Kohlestrom verzichten zu können. Bei Sonnenstrom kann vor allem die steirische Landwirtschaft einen maßgeblichen Beitrag leisten. Nicht fruchtbare Ackerböden, die ja für die Lebensmittelherstellung absolute Priorität haben, sondern Sonnenstrom von Dächern, aus der landwirtschaftlichen Doppelnutzung und von wenig produktiven Flächen auch auf steileren Hängen im Berggebiet sind ideale Sonnenstrom-Lieferanten. Zur optimalen Erschließung dieser großen Sonnenstrom-Potenziale braucht es eine rasche und konsequente Netzausbauoffensive sowie faire Netzzugangskosten. Unsere motivierten und fachlich äußerst versierten Beraterinnen und Berater begleiten die heimischen Bäuerinnen und Bauern auf ihrem Weg in die Energieunabhängigkeit. Die Preisexplosionen auf den internationalen Energiemärkten haben dazu geführt, dass immer mehr Betriebe ihre Energieversorgung selber in die Hand nehmen. Bereits vor Jahren hat die Landwirtschaftskammer die Beratungsschwerpunkte Energieeffizienz und Erneuerbare Energieträger gelegt. Diese Weitsicht macht sich jetzt bezahlt. Nie zuvor gab es ein so großes Interesse an Fachberatungen im Themenfeld Energie. Die Landwirtschaftskammer Steiermark wird diesen Weg auch weiterhin aktiv begleiten!