Aus dem Landtag

Nach einem Sonderlandtag am 02. Februar, der mit fünf dringlichen Anfragen fast ausschließlich der Corona-Pandemie und ihren Folgen gewidmet war, standen in den regulären Sitzungen am 23. Februar und am 23. März auch andere Themen wie das neue Sozialunterstützungsgesetz, der Umweltbericht des Landes für die Jahre 2018/19, die durch die Tourismusstrukturreform bedingte Änderung des Tourismusgesetzes, die Klima- und Energiestrategie des Landes, aber auch Verkehrs-, Pflege- und Gesundheitsthemen auf der Tagesordnung. Neben meinen bisherigen Schwerpunkten Kinderbetreuung, Volkskultur und Gemeinden hat mich unsere Klubobfrau Barbara Riener gebeten, den Bereich Pflege zu übernehmen und mich in den entsprechenden Unterausschuss geholt. Mit der Umsetzung der Pflegereform steht uns da ein gewaltiger Kraftakt ins Haus, der uns nach der Bewältigung der Corona-Krise massiv fordern wird. Die 223 steirischen Pflegewohnheime waren von der Pandemie ja ganz besonders schwer betroffen und hatten im vergangenen Jahr gewaltige Herausforderungen zu meistern. Für ihren unermüdlichen Einsatz unter schwierigsten Bedingungen gilt es allen in der Pflege und Gesundheitsversorgung Beschäftigten einmal ein herzliches Dankeschön zu sagen! Dass da oder dort auch Fehler passiert sind, brauchen wir nicht zu beschönigen. Es gilt aus den Fehlern zu lernen und die richtigen Schlüsse für die Zukunft daraus zu ziehen. Immerhin liegt die Durchimpfungsrate in den steirischen Pflegewohnheimen bei rund 80% der Bewohnerinnen und Bewohner und immerhin 65% der Beschäftigten. In 16 Heimen gibt es zurzeit noch insgesamt knapp 30 Infizierte, was absolut für den Erfolg und den Nutzen der Impfung spricht. Das hat die Situation spürbar erleichtert und bringt uns einen großen Schritt in Richtung „Normalität“, damit nach und nach eine Lockerung der sehr strengen Besuchsregelungen möglich wird. Insgesamt ist die Impfbereitschaft in der Bevölkerung deutlich gestiegen, sodass die Nachfrage das Angebot an vorhandenen Impfdosen bei weitem übersteigt. Nach und nach merken wir aber auch hier, dass wöchentlich mehr Impfdosen zur Verfügung stehen, die im niedergelassenen Bereich von unseren Hausärzten, aber auch auf den sog. „Impfstraßen“ verimpft werden können. Daneben gilt weiterhin ein umfangreiches Testangebot aufrecht zu erhalten, das mit den Teststraßen und Testbussen bis Ende Mai jedenfalls sichergestellt ist. In den 8 Gemeinden des Oberen Feistritztals ist es uns gelungen, gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten ein zusätzliches Testangebot zu schaffen, das von der Bevölkerung sehr gut angenommen wird. Zusätzlich wird es nach Ostern das Angebot von Selbsttests auf den Gemeindeämtern geben, sofern sich die Gemeinden in der Lage sehen, dies mit den eigenen Mitarbeitern bzw. freiwilligen Helferinnen und Helfern zu bewerkstelligen.

Mir ist sehr wohl bewusst, dass wir unseren Gemeinden da einiges abverlangen, wenn wir sie mit derartigen „Sonderaufgaben“ betrauen, trotzdem bin ich gerade als Bürgermeisterin der Meinung, dass das Angebot für unsere Bevölkerung möglichst niederschwellig sein muss, damit es auch in Anspruch genommen wird. Unsere Gemeinden sind ganz nah an der Lebensrealität der Menschen dran und als verlässlicher und kompetenter Ansprechpartner immer erreichbar. Ob sich jemand testen bzw. impfen lässt oder nicht, bleibt natürlich jedem und jeder selbst überlassen. Wir können uns nur bemühen, bestmöglich zu informieren und die logistische Abwicklung für die Menschen so einfach und wohnortnah wie möglich zu gestalten.

Herausforderende Wochen und Monate liegen hinter uns, Ostern liegt vor uns. Ein Osterfest, an dem wir auch heuer noch weitgehend auf unsere Bräuche, Rituale und liebgewonnenen Traditionen verzichten müssen. Freuen wir uns trotzdem über das, was wir haben und denken wir nicht so oft an das, was uns fehlt! So darf ich Euch allen ein frohes und gesegnetes Osterfest sowie schöne Feiertage zuhause im engsten Kreise Eurer Lieben wünschen! Bitte passen wir weiterhin gut aufeinander auf!

Herzlichst, Eure Landtagsabgeordnete Bgm. Silvia Karelly