LGO -Stv. Vinzenz Harrer zur Mangelberufsliste

Regionalisierung der Mangelberufsliste ist ein wichtiger Schritt für unsere Betriebe

Derzeit fehlen in Österreich 162.000 Fachkräfte. Unternehmen müssen bereits Aufträge ablehnen, weil ihnen die notwendigen Mitarbeiter fehlen. Dadurch entgehen den Unternehmen nicht nur wichtige Umsätze, sondern es geht auch Wertschöpfung verloren. Ein erstes Maßnahmenpaket zur Fachkräftesicherung umfasst die Regionalisierung der Mangelberufsliste und die Modernisierung der Rot-Weiß-Rot-Card.

„Damit unsere Betriebe auf gut ausgebildete Fachkräfte zurückgreifen können, müssen rasch die richtigen Maßnahmen, vor allem für die ländlichen Regionen, gesetzt werden. Der Fachkräftemangel kann massive, negative Auswirkungen auf die Wirtschaft nach sich ziehen, insbesondere dann, wenn Betriebe Aufträge nicht erfüllen können,“ so Vinzenz Harrer, Bezirksgruppenobmann Wirtschaftsbund Weiz.

Die Regionalisierung ist wichtig, wie viele Beispiele aus der Praxis zeigen: Fachkundige Kellner und Köche sind zwar Wien verfügbar, in der Steiermark fehlen diese jedoch. Die Fachkräfte-Verordnung sollte daher um all jene Mangelberufe ergänzt werden, die sich aus einer regionalen Betrachtung des Fachkräftebedarfs ergeben. Über die Rot-Weiß-Rot-Card sollen qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland durch schnelle und praxisnahe Verfahren in unseren Betrieben arbeiten können. In diesem Sinne müssen insbesondere digitale Lösungen, die unbürokratischere Prozedere garantieren, gefunden werden. So soll etwa der Nachweis einer Unterkunft bei der Antragsstellung nicht mehr notwendig sein.

Damit werden erste Maßnahmen auf den Weg gebracht, die kurz-, mittel- und langfristig wirken. Darüber hinaus setzen wir uns auch für die Aufwertung der Lehre sowie für einen stärkeren Fokus auf die Mobilität und überregionale Vermittlung von Arbeitssuchenden ein. All unsere Forderungen spiegeln sich im Regierungsprogramm wider, die jetzt umgesetzt werden müssen.

„Um dem erdrückenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, fordern wir einen Bonus für Ausbildungsbetriebe. Wichtig ist es, Anreize zu schaffen, um die Zahl der Lehrbetriebe über alle Branchen zu steigern z.B. könnten die Lehrlingsentschädigungen für die Berufsschulzeit rückerstattet und höhere Fördersätze bei Investitionen vergeben werden. Diese Maßnahmen sind finanzierbar und machen die Ausbildung von Fachkräften für alle interessant. Die geforderten Maßnahmen können vom AMS Budget finanziert werden. Dieses Budget wird aus der Wertschöpfung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziert und soll die Beschäftigung stärken. Dieser Grundsatz muss auch für die Ausbildung in den Betrieben gelten!“, so Harrer.

Das Unternehmertum im Bezirk stärken

Um das Unternehmertum zu stärken, braucht es in Weiz Investitionen in die Infrastruktur. Die Straßeninfrastruktur im Bezirk Weiz hat sich in den letzten Jahren zwar deutlich verbessert, dennoch ist es besonders wichtig, so rasch als möglich den Ausbau der B72 im Bereich Koglhof nach zu ziehen, um die Erreichbarkeit des Feistritztales ohne das Nadelöhr zu gewährleisten. Weiters braucht es im Bezirk Weiz eine Direktförderung von Glasfaseranschlüssen für Betriebe. „Es ist ein Gebot der Stunde, dass der Ausbau der Dateninfrastruktur, als wesentlicher Standortfaktor, intensiv vorangetrieben wird. Mit der Gründung der G31 GmbH, setzt der Bezirk Weiz einen großen Schritt in die richtige Richtung“, so Harrer abschließend.

„Um unsere Wirtschaft nachhaltig zu stärken ist es außerdem wichtig, die Senkung der Lohn-nebenkosten, um 3% bis 4% und die Steuerbefreiung von Gewinnen, die in den Unternehmen verbleiben, umzusetzen“, ergänzt Harrer.