Landmedizin

Kolumne von LAbg. Bgm. Erwin Gruber

Bei unserem Gesundheitssystem spielen die niedergelassenen Landärztinnen und -ärzte eine große Rolle. Nur mit dieser primärmedizinischen Versorgung bleiben die Kosten für unser Gesundheitssystem tragbar und eine qualitätsvolle ärztliche Versorgung für den ländlichen Raum gesichert. Doch lt. einer aktuellen Statistik der österreichischen Ärztekammer müssen die Alarmglocken schrillen.

gruber
Von rund 1800 Landärzten – ca. 850 davon führen eine ärztliche Hausapotheke – gehen in den nächsten 10 Jahren 56 % in Pension. Und ihre Nachfolge ist keineswegs gesichert. Was aber brauchen Haus- und Landärzte dringend, damit ihr Beruf – oder ihre Berufung – attraktiv ist, und eine Ausdünnung der Versorgung im ländlichen Raum abgewendet werden kann?

Es braucht eine bessere Abgeltung für Wochenend- und Nachtdienste, sowie eine gerechteres Honorarsystem für die hohe Arbeitsbelastung. Weiters muss das Ausbildungsmodell der „Lehrpraxis“ ausreichend von der öffentlichen Hand finanziert werden, um jungen Medizinern Lust aufs Land zu machen. Diese Ausbildung führt sie im speziellen an die Herausforderung eines Allgemeinmediziners heran – besonders im Bereich der Diagnostik.

Ebenfalls braucht es eine langfristige Sicherstellung zur Führung einer ärztlichen Hausapotheke. Denn nur ein faires Miteinander von öffentlichen Apotheken und Hausapotheken bewirkt ein hohes Maß an Patientenfreundlichkeit. So ist es Gebot der Stunde, dass durch den Bundesminister und den Nationalrat die entsprechenden gesetzlichen Regelungen geschaffen werden. Denn nur durch eine gute ärztliche Versorgung erhalten wir die Lebensqualität im ländlichen Raum.

Ihr Erwin Gruber